Türkei bezahlt Gas mit Gold

Für den Iran hat dies bereits praktische Bedeutung: Die wegen des Atomprogramms verhängten internationalen Sanktionen schneiden den Staat praktisch vom internationalen Finanzsystem ab. Öl- und Erdgaslieferungen an die Türkei lässt sich der Iran jetzt mit Gold bezahlen.

Gold und Silber sind die einzigen Rohstoffe, die von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) ein eigenes Währungskürzel bekommen haben. Mit dem Kürzel XAU für die Feinunze Gold und XAG für die Feinunze Silber haben die Edelmetalle einen Sonderstatus. Seit es Banken in den USA und Europa verboten ist, Zahlungen für den Iran abzuwickeln, hat dieser Status für den Iran wieder an Bedeutung gewonnen. Abgeschnitten vom Weltmarkt muss die Regierung in Teheran kreativ werden, um beispielsweise die Türkei weiter mit Erdgas beliefern zu können. “Die Türkei deponiert das Geld für das Gas, was wir aus dem Iran geliefert bekommen, auf dem Konto der iranischen Regierung in der Türkei. … Ich weiß nicht genau, wie sie es danach übertragen”, sagte der stellvertretende Regierungschef des Landes, Ali Babacan, auf Nachfragen von Abgeordneten des Haushaltsausschusses im türkischen Parlament laut einem Bericht auf WeltOnline. Es ist als wahrscheinlich anzusehen, dass der Iran von dem Geld in der Türkei Gold kauft, welches dann exportiert wird. Denn die Goldexporte der Türkei sind in diesem Jahr stark angestiegen.

Dennoch ist Gold noch keine echte Währung. Alle Transaktionen werden in die jeweilige Landeswährung umgerechnet und dann erst auf den aktuellen Tageskurs von Gold angepasst. Von der Ablösung der Geldwirtschaft durch eine „Goldwirtschaft“ sind wir noch weit entfernt.