Finanzwelt

Goldkauf wird zum Steuertrick

Publiziert von: Redaktion
  • 11.Januar, 2013
  • Finanzwelt

Diese LĂŒcke in der Gesetzgebung lĂ€dt ein:
Superreiche können durch GoldkĂ€ufe ĂŒber auslĂ€ndische Firmen massiv Steuern sparen.

Bereits im vergangenen Oktober hatte ein Gesetzentwurf dieses Steuer-Schlupfloch stopfen sollen. Doch ein Streit zwischen Bund und LĂ€ndern ließ das neue Jahressteuergesetz scheitern. Das bestĂ€tigte jetzt das Bundesfinanzministerium nach einer Anfrage der Linken..

Dank eines einzigartigen Steuersparmodells haben Gutverdienende die Chance möglichst viel ihres Spitzen-Lohns zu behalten. DafĂŒr handeln sie ĂŒber auslĂ€ndische Firmen mit dem Edelmetall und nutzen eine LĂŒcke in der deutschen Gesetzgebung aus. Sie rechnen sich vor dem deutschen Fiskus kĂŒnstlich arm. So funktioniert das Gold-Steuersparmodell: Die Top-Verdiener grĂŒnden im Ausland eine Personengesellschaft zum Rohstoffhandel. Diese Firma verkauft und kauft Gold im Ausland. Der Kaufpreis fĂŒr das Edelmetall kann in der SteuererklĂ€rung zunĂ€chst als großer Verlust ausgewiesen werden. Die Steuerlast reduziert sich. Im Folgenden wird das Gold verkauft und etwaige Gewinne fallen unter den Progressionsvorbehalt. Das bedeutet zwar einen steigenden Steuersatz, welcher sich aber bei derartigen Top-GehĂ€ltern nicht mehr auswirkt, da diese von allein in der höchsten Progressionsstufe liegen. Nach SchĂ€tzungen von Experten entgehen dem Staat dadurch jĂ€hrlich 700 Millionen Euro.

Doch die sogenannten “Goldfinger” sollten gestoppt werden. Bereist zum 25. Oktober 2012 hatte der Bundestag das Jahressteuergesetz beschlossen. Die GoldkĂ€ufe hĂ€tten von diesem Datum an keine Steuerersparnis mehr bewirkt. Doch aufgrund von Differenzen in anderen Punkten stimmte der Bundesrat dem Gesetzentwurf nicht zu. Jetzt wird erneut beraten werden mĂŒssen und das Gold-Steuersschlupfloch bleibt zunĂ€chst offen.