Finanzwelt

Niedrigzinsen vernichten Vermögen!

Publiziert von: Redaktion
  • 10.September, 2013
  • Finanzwelt

Die extrem niedrigen Zinsen in ganz Europa vernichten das private Vermögen vieler Deutscher und erschweren den Aufbau einer privaten Altersvorsorge deutlich.

Derzeit sind die Zinsen fĂĽr Anlagen in festverzinsliche Produkte wie Sparanlagen und Bundesanleihen deutlich niedriger als die Inflationsrate..

Damit ist die reale Verzinsung, also Zinsen minus Inflation negativ und der Anleger tappt in die sogenannte Realzinsfalle. Nach Berechnungen der Postbank verlieren deutsche Anleger durch die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank Milliarden. Demnach verlieren die Sparvermögen in deutschen Banken allein in diesem Jahr etwa 14 Milliarden Euro an Wert, im nächsten Jahr könnte der Wert bei einer gestiegenen Inflation sogar auf 21 Milliarden Euro steigen.

Lesehilfe:
Die Statistik zeigt einen Vergleich der durchschnittlichen Renditen ausgewählter Geldanlagen per Stand November 2012. Anleger, die eine höhere Rendite wünschen, müssen aufgrund des zum Zeitpunkt der Erhebung vorherrschenden Niedrigzinsumfelds bereit sein, gewisse Risiken in Kauf zu nehmen. So bieten beispielsweise Unternehmensanleihen eine deutlich höhere Verzinsung, allerdings verbunden mit einem Emittentenrisiko – also der Gefahr, dass der Schuldner einer Anleihe später nicht in der Lage sein könnte, diese zurückzuzahlen. Im November des Jahres 2012 belief sich die durchschnittliche Verzinsung von Unternehmensanleihen auf etwa 3,5 Prozent.

Aber nicht nur Sparer sind von den niedrigen Zinsen erheblich betroffen, sondern auch die Versicherungen, die insbesondere bei Lebensversicherungen mehr und mehr Probleme damit haben, den Garantiezins für ihre Versicherten zu erwirtschaften. Je länger die Niedrigzinsphase anhält, desto schwieriger wird die Lage für die Lebensversicherungen. Sie sind verpflichtet, einen hohen Anteil der Versichertengelder in zinsschwache deutsche Staatsanleihen anzulegen.

Doch neue Anlagen werfen derzeit lediglich Zinsen ab, die bestenfalls die Inflationsrate ausgleichen. Jedes Mal, wenn alte, hochverzinste Anleihen aus der Vergangenheit fällig werden, müssen die Versicherer das freiwerdende Geld zu Niedrigzinsen neu anlegen. Mit der Zeit sinkt somit der durchschnittliche Zins, den die Versicherung auf ihr Anlagekapital erzielt, immer weiter ab.