Finanzwelt

Sparer sollen zahlen

Publiziert von: Redaktion
  • 27.November, 2013
  • Finanzwelt

Das zumindest scheinen Banken durchsetzen zu wollen. Zukünftig sollen Bürger fürs Sparen bestraft werden. Wer sein Erspartes zur Bank bringt, wird womöglich noch draufzahlen müssen.

Es ist bekannt, dass nach Abzug der Inflationsrate von den Zinsen auf das Ersparte häufig ein Verlust bleibt. Nun scheint sogar nicht ausgeschlossen, dass die Zinsen auf das Ersparte auch vor Abzug der Inflationsrate negativ werden. Hiermit sollen Banken angespornt werden, ihr Geld vorzugsweise als Kredite für Unternehmen auszustellen als es bei der Notenbank aufzubewahren.
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg wird schon über konkrete Zinssätze verhandelt. Demnach soll der Einlagensatz von derzeit 0,0 Prozent auf minus 0,1 Prozent gesetzt werden. Die Banken müssen derzeit für die negativen Zinsen selbst aufkommen. Diese scheinen sie jedoch nun auf ihre Kunden abwälzen zu wollen. IT Experten sind bereits damit beschäftigt, Computersysteme für negative Zinsen umzustellen.

Lesehilfe:
Die Statistik zeigt die durchschnittlichen Spareinlagen* pro Kopf in Deutschland im Vergleich der Jahre 2011 und 2012 unterteilt nach Bundesländern. Im Jahr 2012 verfügte jeder Hesse im Schnitt über etwa 38.863 Euro Guthaben auf Giro- und Sparkonten, Tagesgeldkonten und in Festgeldern.

Nicht nur Sparkonten sondern auch Girokonten könnten eventuell von den negativen Zinsen betroffen sein.Erste Erfahrungen mit negativen Zinsen auf Spareinlagen durften bereits die Schweizer machen. Dort gab es einen Negativzins von 0,1 Prozent auf Festgeldkonten. Demnach musste bei einer Anlage von CHF 10.000 mit einer Gebühr von CHF 10 gerechnet werden. Am Ende der Laufzeit erhielt man nur noch CHF 9.990 zurück. Viele Ökonomen sind sich darüber einig, dass die Ursache für den negativen Realzins im Ungleichgewicht zwischen Ersparnissen und Investitionen liegt, denn die Menschen neigen heutzutage mehr dazu zu sparen als zu investieren und um Ersparnisse und Investitionen in Einklang zu bringen, soll der Zins eingeführt werden.