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Die Bankenstürmer

Publiziert von: Redaktion.
  • 22.Oktober, 2013
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„Bye, bye banks“ heißt der Schlachtruf von findigen Jungunternehmern, die den Banken den Kampf angesagt haben. Die Finanzbranche steht vor der digitalen Revolution.

Immer mehr Banken spüren den Angriff von Newcomern in Jeans und lässigen Hemden und haben dem nichts entgegen zu setzen.

Die Angreifer nennen ihre Startup-Unternehmen einfach „FinTech“-Firmen, ein Kunstwort aus Financial and Technologies. Und der Name ist Programm: Innovative und einfach zu nutzende Finanzapplikationen für die mobile Gesellschaft. Banking im Jahr 2013 braucht keine stationären Filialen mehr. Banking immer und überall ist das Motto. Großbanken können da einfach nicht mithalten und werden von der rasenden Technologie förmlich überrannt.

Treiber der Revolution sind die Kunden. Ihr Verhalten ändert sich katapultartig. Kunden von heute wollen überall ihre Bank- und andere Geschäfte tätigen, dank Smartphones und Tabletts stellt das technisch auch kein Problem mehr da. Die Banken haben diese Entwicklung einfach verschlafen und wundern sich nun verdutzt über die neue Konkurrenz. Alexander Surminski (35, Mitbegründer von Ayondo – eine social Trading Plattform) fasste das treffend auf einem Bankertreffen zusammen: „Wir und andere FinTech-Firmen bieten die Dienstleistungen an, die die Kunden wollen, die sie von ihnen aber meist nicht bekommen.“

Das Denken in vorgefertigte Produkte sei überholt. Der Konsument verlangt nach speziell für seine Bedürfnisse zugeschnittenen Lösungen und diese können Firmen wie „Marketinvoice“ bieten.


Lesehilfe:
Die vorliegende Statistik bildet den Anteil von Smartphone-Banking in führenden europäischen Märkten im Juli 2012 ab. Im Vereinigten Königreich erledigten im Juli 2012 7,28 Millionen Smartphone-Besitzer ihre Bankgeschäfte über mobil.

Wir vermitteln Kredite an Mittelständer, erklärt Anil Stocker (29, CEO von Marketinvoice), und das unkompliziert und vor allem schnell. Wir akzeptieren beispielsweise offene Rechnungen an namhafte Unternehmen wie Microsoft, Deutsche Bahn oder BP als Sicherheiten. Bei uns läuft alles online. Von der Anmeldung, Bonitätsprüfung, Auktion, Überweisung bis zur Rückzahlung. Einfach, schnell, elegant. So kann Banking auch sein. Bei Großbanken dauert alleine die Kreditprüfung Wochen, wenn nicht Monate. Startup-Unternehmer haben oftmals gar keine Chance Risikokapital zu erhalten. Marketinvoice-Investoren investieren ihr Geld in zukunftsweisende Geschäftsmodelle und werden dafür mit einer für heutige Zeiten astronomischen Rendite von 10-15% belohnt.

Kein Wunder, dass sich die „neuen Wilden“ vor Investoren kaum retten können. Den Banken mit ihren starren Hierarchien und Bearbeitungswegen bleibt dabei kaum Luft zum Atmen. Wie Pilze aus dem Boden schießen die Finanzstartups aus dem Boden und ringen den Großbanken mehr und mehr Marktanteile ab. Aber auch von einer anderen Seite wird die Vormachtstellung der Banken bedroht. Die Internetfirmen machen mobil. Unternehmen wie Paypal oder Google Wallet eroberten schon erhebliche Marktanteile beim Online-Bezahlen. Apple hat mit den Fingerabdruckscanner im neusten Iphone schon den Grundstein für das bargeldlose Bezahlen der Zukunft, einfach mit Fingerabdruck, gelegt. Handelsriese Otto gründete kürzlich eine eigene Payment-Tochter namens Yapital und diese besiegelte vor kurzem eine Partnerschaft mit dem Handelsriese Rewe.

Und die Banken? Sind raus. Sie überlegen nun wie sie moderner, lässiger und einfach smarter werden können. Doch dazu bedarf es ein grundsätzliches Umdenken und Aufbrechen von festgefahrenen Prozessen. Fraglich ob die Banken dafür derzeitig überhaupt in der Lage sind. Natürlich müssen die neuen FinTechs noch beweisen, dass sie auch profitabel sein können. Aber kreative Köpfe und frisches Blut kann die angestaubte Finanzbranche dringend gebrauchen. In diesem Punkt sind die Newcomer nämlich den Großbanken bereits Lichtjahre voraus.