Goldkauf wird zum Steuertrick
Publiziert von: Redaktion
Diese Lücke in der Gesetzgebung lädt ein:
Superreiche können durch Goldkäufe über ausländische Firmen massiv Steuern sparen.
Bereits im vergangenen Oktober hatte ein Gesetzentwurf dieses Steuer-Schlupfloch stopfen sollen. Doch ein Streit zwischen Bund und Ländern ließ das neue Jahressteuergesetz scheitern. Das bestätigte jetzt das Bundesfinanzministerium nach einer Anfrage der Linken..
Dank eines einzigartigen Steuersparmodells haben Gutverdienende die Chance möglichst viel ihres Spitzen-Lohns zu behalten. Dafür handeln sie über ausländische Firmen mit dem Edelmetall und nutzen eine Lücke in der deutschen Gesetzgebung aus. Sie rechnen sich vor dem deutschen Fiskus künstlich arm. So funktioniert das Gold-Steuersparmodell: Die Top-Verdiener gründen im Ausland eine Personengesellschaft zum Rohstoffhandel. Diese Firma verkauft und kauft Gold im Ausland. Der Kaufpreis für das Edelmetall kann in der Steuererklärung zunächst als großer Verlust ausgewiesen werden. Die Steuerlast reduziert sich. Im Folgenden wird das Gold verkauft und etwaige Gewinne fallen unter den Progressionsvorbehalt. Das bedeutet zwar einen steigenden Steuersatz, welcher sich aber bei derartigen Top-Gehältern nicht mehr auswirkt, da diese von allein in der höchsten Progressionsstufe liegen. Nach Schätzungen von Experten entgehen dem Staat dadurch jährlich 700 Millionen Euro.
Doch die sogenannten “Goldfinger” sollten gestoppt werden. Bereist zum 25. Oktober 2012 hatte der Bundestag das Jahressteuergesetz beschlossen. Die Goldkäufe hätten von diesem Datum an keine Steuerersparnis mehr bewirkt. Doch aufgrund von Differenzen in anderen Punkten stimmte der Bundesrat dem Gesetzentwurf nicht zu. Jetzt wird erneut beraten werden müssen und das Gold-Steuersschlupfloch bleibt zunächst offen.